Point Moore

Coral Coast, Western Australia

Auszug aus dem KITE AND WINDSURFING GUIDE:

Cervantes ist im doppelten Sinne ein reiner Flachwasserspot, flach und kristallklar. Hier kann man auch gefahrlos bei morgendlichem Ostwind rausgehen, bis dann mittags der Seewind einsetzt. Inzwischen ist auch die Küstenstraße nach Jurien gut ausgebaut. Der Spot punktet auch bei Nicht-Surfern, denn der Strand ist durch die nach Norden ausgerichtete Bucht etwas geschützt. Wellen gibt’s eine halbe Std. weiter in Greenhead. Gestartet wird nördlich vom Pier auf dem Land einer Fischer-Kooperative, also lasst es erst auf dem Wasser krachen. Dann aber richtig, denn Greenhead ist einer der windigsten Plätze der Westküste und draußen brechen große und kräftige Wellen. Je größer der Swell, desto sauberer die Wellen, denn das Riff liegt weit draußen. Man kann es aber auch ruhiger angehen lassen: innerhalb vom Riff ist es flach bis allenfalls choppy und auch die South Bay ist etwas für Einsteiger und Freestyler. Oder man nimmt einfach einen der unzähligen Wege zwischen hier und Leeman Richtung Wasser, wo überall Freeride-Bedingungen warten. In dem kleinen Fischerdorf Port Denison bricht südlich des Hafens ein selten gesurfter Beachbreak mit sehr schönen Wasserfarben. Nördlich vom Hafen läuft bei gutem Swell die lange und fette Linkswelle von Dongara, eigentlich ein Wellenreitspot. Geraldton dagegen ist ein Klassiker unter den West-OZ-Destinations, bekannt für guten Wind und Bedingungen für jeden Geschmack. Am Point Moore wartet direkt vor dem rot-weißen Leuchtturm eine kleine und relativ kurze Welle, Kiddies Corner. Ein guter Warm-Up für die Hardcore-Action 300 m weiter nördlich am Hell’s Gate, einem schnellen und kräftigen Lefthander über flachem Riff, ein echter Mastkiller. Wenn hier was passiert, musst Du ein verdammt guter Schwimmer sein, um es zurück zum Point zu schaffen. Ansonsten zieht Dich die starke Strömung am Hafen vorbei quer durch die ganze Bucht. Wenn Du Glück hast, kommst Du im stehtiefen Wasser von St. Georges Beach raus, wo Du in dem komfortablen Beachpark auch gleich duschen und Deine Materialreste auf einer Wiese zusammenfalten kannst. Sunsets hat bei großem Swell die längste Welle von Geraldton, dann brechen hier endlose Lines über den Sandbänken. Am besten sind die Leichtwindtage, wenn die Faces schön glatt bleiben. Spot-X dagegen hat auch dann Wellen, wenn es sonst überall flach ist, wird komischerweise aber selten größer als 2 m. Man braucht etwas Geduld und Allradantrieb um hierhin zu kommen, aber zum Abreiten und für Aerials ist es noch besser als Coronation Beach. Die riesige Bucht ist in der Inside komplett geschützt, perfekt für faltenfreie Freestyle-Action oder Anfänger. Draußen am Riff laufen derweil die Wellen, tagsüber mehr side-onshore, aber wenn der Wind abends auf sideoff dreht wird’s klasse. Coronation ist der beste Allroundspot der Gegend und dementsprechend beliebt. Der breite Sandstrand kann aber eine Menge Leute vertragen, ebenso wie der große Parkplatz mit Toiletten und BBQ-Area. Wer von Geraldton mit Surfgepäck nach Norden aufbricht, wirft sich meist direkt auf den Highway No.1, um die 500 km Einöde bis nach Gnaraloo abzureißen. Nur wenige machen den Umweg entlang der Küste um in Port Gregory oder in Kalbarri auf dem braunen Wasser des Murchison River noch eine Flachwasser-Session einzulegen. Jakes lockt da schon eher, aber es braucht 1. hohes Fahrkönnen direkt vor den Felsen, 2. großen Swell damit die Welle lang genug läuft und 3. viel Wind bis die local Wellenreiter den Spot freigeben. Völlig entspannt ist dagegen ein Abstecher nach Nanga Bay mit Flachwasser und breitem Stehbereich, alternativ kann man in der Shark Bay auch in Denham fahren. Der absolute Höhepunkt jeder Tour entlang der Westküste ist Gnaraloo, wo sich bei gutem Swell drei Riff-Sections zu einer verbinden und 15+ Bottom Turns möglich sind. Der Preis für diese Weltklasse-Welle ist ein scharfes Korallenriff, felsiger Einstieg (Schuhe!) und die totale Abgeschiedenheit des Outbacks. Über 1.000 km von Perth, 150 km bis zur nächsten „Stadt“ Carnarvon. Kein Trinkwasser, kein Food und kein Arzt. Stattdessen wenn der Wind schwächelt eine Milliarde Fliegen bei über 40°C, eine meditative Travel-Experience. Flachwasser ist hier oben auch möglich, in der Gnaraloo Bay weht es nachmittags konstant sideoff für Speed-Trips über türkisgrünem Wasser. Wer jetzt noch Sprit und Wasser in den Tanks hat, kann weitere 300 km nach Exmouth hochfahren. Am Leuchtturm wartet noch eine sagenhafte Linkswelle.
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Kite and Windsurfing Guide
Am Point Moore wartet direkt vor dem rot-weißen Leuchtturm eine kleine und relativ kurze Welle, Kiddies Corner.
On Point Moore straight in front of the red and white lighthouse is a small and relatively short wave, Kiddies Corner.
Spot