Ponta Preta

Sal, Cabo Verde

Auszug aus dem KITE AND WINDSURFING GUIDE:

Nahezu das gesamte touristische Geschehen konzentriert sich auf den schnell wachsenden Ort Santa Maria am Südzipfel der Insel. In der Mitte der 3 km breiten Bucht ragt ein breiter Steg ins kristallklare, türkisblaue Wasser, auf dem die Fischer des Dorfes täglich ihren Fang anlanden. Am Strand reihen sich Apartments und Hotels aneinander, davor befinden sich die Stationen mit Leihmaterial. Der Spot bietet Bilderbuchbedingungen für Slalom-, Speed- und Freestylepiloten. Nur für blutige Anfänger ist er nicht optimal, denn wenn draußen Swell läuft, gibt's drinnen Shorebreak und durch die Bebauung ist der Wind im Uferbereich etwas böig. Während in der Bucht immer Freeridebedingungen herrschen, brechen an den beiden Enden der Bucht von Santa Maria bis zu 2 m hohe Wellen. Ponta do Leme Velho am Ostende ist mit gemäßigten Bedingungen auch etwas für Welleneinsteiger. Ponta do Sino am Westende der Bucht ist dagegen schon anspruchsvoller. Mit sideonshore-Bedingungen und einer steilen Section über flachem Riff einer der besten Jump-Spots der Insel. Während Ponta do Sinho noch etwas abgedeckt liegt, ist die Westküste perfekt dafür ausgerichtet, Groundswell aus dem Nordatlantik einzufangen. Bei fettem NW-Swell läuft in Ponta Preta eine der schnellsten und schönsten Wellen der Welt. Experts only, denn die Welle bricht so nah am steinigen Ufer, dass so gut wie jeder Fehler Materialverlust bedeutet. Schon der Einstieg in Lee mit fettem Shorebreak ist nicht ohne. Dazu darf der Wind nicht zu östlich kommen, denn normaler NO ist bereits schräg ablandig! Die Welle teilen sich Wellenreiter, Windsurfer und Kiter, Twintips sind hier jedoch unangebracht. Wer kein Directional hat oder ohnehin moderatere Bedingungen sucht, ist in Fragata auf der anderen Seite der Insel besser aufgehoben. Mit breitem Sandstrand und Wind sideon ist der auch als Kitebeach bekannte Spot absolut safe. Erst 300 m Lagune und über dem vorgelagerten Riff brechen jederzeit beherrschbare Wellen, bestens geeignet als Rampen für Loops und loaded Jumps. Nur bei Ebbe wird es stellenweise sehr flach, besonders am Nordende der Bucht. Fragata kann man noch problemlos mit dem Sammel-Pickup anfahren, weshalb sich die meisten Surfer auf die Spots im Süden beschränken. Wer jedoch die Kosten für einen eigenen 4x4 nicht scheut und auf Abenteuer aus ist, für den hat die wellenreiche Westküste noch weitere Asse im Ärmel. Ponta do Rife ist eine gute Möglichkeit sein Abreiten nach Lee in großen Wellen zu perfektionieren, ohne wie in Ponta Preta gleich alles riskieren zu müssen. Allerdings ist der sideoff-Wind hier ebenfalls böig und das Riff bei Ebbe ein Mastbrecher. Deutlich sicherer ist Canoa in der Baia da Murdeira, wo die Wellen nicht ganz so groß werden. Der Wind kommt hier fast sideshore, gleichermaßen gut zum Abreiten und Springen. Dazu gibt's einen kleinen Strand für den Einstieg und einen schönen Blick auf den Monte Leão. Auf der anderen Seite des schlafenden Löwen liegt ein Secret Spot, der selbst dann noch Swell einfängt, wenn es überall sonst an der Westküste flach ist. Dieser Pointbreak ist eigentlich leicht zu fahren, nur der Einstieg über die Felsen ist schmerzhaft. Nebenan in Alibaba gibt es immerhin etwas Steinstrand, doch rundherum nichts als scharfes Lavagestein. Aber die sauberen Faces, die bei großem Swell vom Nordende der Bucht bis zu 500 m weit ans Ufer laufen, sind ein Opfer wert. Beide Spots funktionieren nur bei N-NO-Wind, Ost ist zu ablandig. Von hier bis nach Curral Joul sind es min. 40 Minuten, entweder querfeldein über die Berge oder zurück über die Straße durch Palmeira und vorbei an der Oase Fontona. Curral Joul ist ein absoluter Kamikaze-Spot: die Wellen bauen sich sehr schnell auf und brechen mit dicken Lippen direkt vor scharfen Felsen ohne Ein- oder Ausstiegsmöglichkeiten. Wenn überhaupt, am besten auf einem Downwinder von Fontona nach Alibaba zu erreichen, aber nur, wenn Du bereit bist Deinem Schöpfer zu begegnen. In Fontona kommt man zwar etwas besser ins Wasser, aber auch hier verzeiht die Welle keine Fehler. Ein bis zwei schnelle Turns auf anderthalb masthohen Faces sind bei großem N-NW-Swell möglich, dann kommen die Felsen. In Rife Parda geht es entspannter zu. Bei starkem Passat brechen Windwellen an dem 400 m vorgelagerten Riff und laufen langsam in der sandigen Bucht aus. Ein einsamer Spot in unberührter Landschaft ohne jegliche Infrastruktur. Im Sommer ist dieser Küstenabschnitt allerdings sehr sharky.
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Kite and Windsurfing Guide
Bei fettem NW-Swell läuft in Ponta Preta eine der schnellsten und schönsten Wellen der Welt.
In huge NW swell, one of the world's fastest and most beautiful waves runs in Ponta Preta.
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